neue Ideen für junges (und älteres) Publikum

kreative Konzert-Konzepte

In den letzten Jahren hatte ich mehrfach das Glück und die Gelegenheit, gemeinsam mit mutigen Veranstaltern und spannenden Musiker*innen jenseits der etablierten Genres und Traditionen neue Wege zu gehen und Produktionen zu entwickeln, in denen Geschichten hauptsächlich von der Musik erzählt werden. So entstanden u.a. für das Big Bang Festival und das Internationale Klangfest Hamburg in den Jahren 2014 – 2019 fünf Produktionen, die sich bewusst zwischen Konzert und Oper, zwischen Theater und Hörspiel oder auch zwischen Happening und Installation bewegten. Die Idee, hauptsächlich durch die Musik statt mit Text Geschichten zu erzählen, eröffnete uns spannende Perspektiven auf ein kreatives Miteinander von Musikern und Publikum, die für beide Seiten herausfordernd und äußerst unterhaltsam waren (und sind!), weshalb ich zur Anregung im Folgenden kurz Inhalt und Charakter von drei Produktionen vorstellen möchte.

Teufels Küche

Meine KonzertAktion „Teufels Küche“ mit Musik von Moritz Eggert war der erste Versuch, Musik als Sprache und als Aktion erlebbar zu machen und war so erfolgreich, dass das Projekt anschließend nicht nur in anderen Konzerthäusern zu Gast war, sondern inzwischen auch von den Theatern in Hannover, Münster, Gelsenkirchen, Freiburg und Innsbruck erfolgreich in eigenen Inszenierungen neu produziert wurde.

Sven Kacirek, Sonja Lena Schmid und Carola Schaal beim großen Fressen in Teufels Küche… (c) Heiko Hentschel

Der Teufel kocht sein Süppchen – und seine Helfer bringen dabei alles durcheinander. Als nach vielen unerwarteten Unfällen endlich das Festmahl fertig ist, geht es bei Tisch drunter und drüber. Eine musikalische Aktion für 3 Musiker, einen Schauspieler und viel Gemüse mit Musik von Moritz Eggert. Dauer ca. 60 min – verlegt bei Sikorski Musikverlage, Hamburg – Ein Auftragswerk des Big Bang Festivals Hamburg, Uraufführung auf [k] Kampnagel Hamburg 2014

Dieses partizipative Konzert ist ein riesiger Spaß für Groß und Klein (ab 4 Jahren). Eine Geschichte ganz ohne Worte, aber voller Witz und musikalischem Humor. Das Rezept für eine Kürbissuppe liegt als Handlungsanweisung unter den 6 Kapiteln der Zubereitung, in denen die einzelnen Arbeitsschritte Putzen, Schneiden, Braten, Rühren, Kochen und Pürieren spielerisch in heiteren musikalischen Improvisationen durchgespielt und in musikalisches Material verwandelt werden. Zwischendurch verzaubert der Teufel die Küchengeräte und Kinder aus dem Publikum dürfen nicht nur mitkochen, sondern auch spielend musizieren, indem es die verzauberten Musiker und Küchengeräte zum Klingen bringen. Jedes Kapitel hat, ähnlich wie Rezitativ und Arie in der Oper, einen improvisatorischen Handlungsteil, der mit einer kurzen Musiknummer abschließt, die als Fugato, Kanon, Samba, Tango oder Polka den Charakter der Aktionen spiegelt. Neben viel akustischer Magie sind auch allerlei Toneinspielungen im Spiel. Als abschließender Höhepunkt folgt das Große Fressen, in dem die Musiker die Suppe musikalisch (zer)löffeln und alles das am Tisch tun, was zu Hause immer verboten ist. Ein furioses Presto mit singender Säge schließt diese musikalische Aktion fröhlich ab.

HIER finden Sie einen Kurzfilm über die Produktion

HIER können Sie sich einen leicht gekürzten Mitschnitt der gesamten Produktion ansehen – viel Spaß!


„Zappaphillip“ – stillsitzen war gestern! 
Hans Schüttler zappelt zappaesk am Klavier (c) Heiko Hentschel

Ein Weltraum-Abenteuer-Hörspielkonzert mit musikalischen Improvisationen von Hans Schüttler über Songs von Frank Zappa für 2 Musiker und einen jungen Schauspieler, Dauer ca. 60 min,  Auftragswerk des Internationalen Klangfest Hamburg, Uraufführung auf [k] Kampnagel 2018

„Ob der Phillip heute still, wohl bei Tische sitzen will?“ Eindeutiges und klares NEIN! Im Gegenteil: Phillip ist ein entdeckungsfreudiger Junge, dessen grenzenlose Fantasie regelmäßig durchbrennt. In Gedanken reist er mit einem Raumschiff durch die musikalischen Sphären von Frank Zappa und begegnet dabei nicht nur seltsam klingenden Phantasiewesen, sondern auch zwei verrückten Musikern, die neben Schlagwerk und Flügel mit allerlei seltsamen Dingen eine zauberhaft wilde Musik machen. Phillip träumt sich weit weg und entführt das Publikum mit seinen grotesken und spannenden Erzählungen (nach Texten von Frank Zappa) in ganz gegensätzliche Welten voll Freude und Glück, aber auch Trauer und Einsamkeit. Ein anspruchsvolles musikalisches Kontrastprogramm für Schulkinder bis zur 8. Klasse, in dem wir erleben, wie vielseitig das eigene Empfinden sein kann und dass innere Widersprüche kein Widerspruch sind, sondern ganz normal für Kinder, die das Leben entdecken.

HIER finden Sie einen Kurzfilm über die Produktion


Trialog

Eine musikalische „Ménage à trois“ für Tuba, E-Gitarre und Tenorsaxophon mit Musik von Sam Penderbayne. Auftragswerk des Internationalen Klangfest Hamburg, Uraufführung auf [k] Kampnagel Hamburg 2019

völlig fertig von der Probe: Tumen Dondukov, Kristian Sievers und Steffen Lahmann

Drei Musiker zertreiten sich bei einer Probe. Sie sollen miteinander spielen, doch der Klang ihrer Instrumente passt scheinbar gar nicht zusammen, ihre musikalischen Welten sind sich fremd und es kommt nicht nur zu allerlei rhythmischen Turbulenzen, weil jeder der Drei versucht, dem Anderen seine musikalische Sprache aufzunötigen und sich gegenseitig zu übertönen. Erst, als sie beginnen, einander zuzuhören, wird das gemeinsame Musizieren möglich. Das ist nicht immer leicht, aber am Ende ganz unterwartet wundervoll und das Konzert kann beginnen.

Ein humorvoller Dialog zu Dritt für Groß und Klein (ab 4 Jahren), in dem die Situation einer Probe wie in einem Film drei Mal in Variationen von vorn erzählt und jeweils nach der Perspektive eines Musikers verändert wird. Die Kinder aus dem Publikum haben dabei die Möglichkeit, sich mit einem der Musiker zu verbünden und mitzuspielen, wenn sich die Jungs gegenseitig aufs Korn nehmen. So können die Kinder den Verlauf der jeweiligen Variation mit Witz und Humor beeinflussen und verändern, so dass ein großes Durcheinander entsteht. Am Ende geht nach allen Pannen und Katastrophen dann aber doch noch alles gut und das Konzert kann beginnen… endlich Musik!

HIER finden Sie den Mitschnitt der Uraufführung – viel Spaß beim Ansehen!

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